Der Weg zum Zukunftswald
Station 4: Auf zwei Etagen

Immer öfter berichten die Medien von erfolgreichen Mehrgenerationenprojekten bei denen Kindergärten und Altenheime unter einem Dach sind. Im Wald hat sich dieses Modell schon längst bewährt. Kein Wunder bei den Vorteilen: Vor Frost und Sommersonne behütet wachsen die jungen Pflanzen im Schutz der Altbäume auf.

Eine teure Kulturpflege und häufiges Nachpflanzen sind in der Regel nicht notwendig. Außerdem wächst Holz auf zwei Etagen gleichzeitig. Werden die Altbäume letztendlich gefällt – ob planmäßig oder nicht – ist der Waldumbau bereits erledigt.

Im Folgenden lesen Sie eine Kurzanleitung zum Vorgehen beim sogenannten Vorbau. Eine Wesentliche ausführlichere Anleitung finden sie im Merkblatt 26 der LWF.

Vorbaugruppen festlegen

Um spätere Schäden an den jungen Bäumchen zu vermeiden, kommt es auf die korrekte Planung an. Dabei ist es wichtig, dass die Kronen der Altbäume beim Fällen außerhalb der Vorbaugruppe einschlagen können. Ein bewährtes Vorgehen ist dabei, die Pflanzgruppen schachbrettartig im Wald anzuordnen. Eine Gruppe sollte dabei nicht größer als 30x30 m sein.

Holz machen

Bevor die jungen Bäumchen gepflanzt werden, sollten unbedingt einige Bäume im Altholz entnommen werden. Zwar spricht man bei Buche und Tanne von Schattbaumarten, aber ohne Licht können auch sie nicht wachsen. Die Belichtung ist optimal, wenn am Boden Moos und ein wenig andere Kräuter wachsen.

Pflanzen

Wenn alle Vorbereitungen getätigt sind, geht es ans Pflanzen. Da die frischen Setzlinge aus der Baumschule ein richtiger Leckerbissen für das Rehwild sind, ist häufig ein Verbissschutz notwendig. Dafür eignen sich sowohl ein Zaun als auch diverse Möglichkeiten des Einzelschutzes. Einen ersten Überblick erhalten sie hier unter folgendem Link. Fragen sie gerne auch Ihren zuständigen Beratungsförster dazu.

Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden - Waldbesitzerportal Externer Link

Nachlichten

Nun gilt es die Lichtverhältnisse im Blick zu behalten. Mit der Zeit schließen sich die geschaffenen Lücken im Altholz wieder und es ist Zeit, erneut Hand anzulegen. Wann es so weit ist, erkennt man bei Buche, wenn der Leittrieb sich nicht mehr nach oben orientiert, sondern „den Kopf einzieht“. Bei Tanne greifen Sie die obersten Seitentriebe und biegen sie nach oben. Sind sie länger als der Gipfeltrieb, ist es Zeit einige Bäume zu fällen. Als Richtwert sollten ca. alle 5 Jahre einige Bäume entnommen werden. Insgesamt kann der Prozess, bis die letzten Altbäume gefällt werden, somit bis zu 30 Jahre dauern.

Je früher, desto besser: Oft wartet man viel zu lange mit dem Vorbau. Bereits ab einem Bestandsalter von 40 Jahren kann mit Tanne unterpflanzt werden. Mit Buche kann bis zum Alter von 60 Jahren gewartet werden.

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