Wälder nutzen und schützen
Initiative Zukunftswald Bayern am AELF Augsburg

Menschengruppe im Wald

Lehrfahrt mit Teilnehmern der IZW-Fortbildungsreihe
(Foto: Philipp Fluhr)

Wir befinden uns unstrittig bereits mitten im Klimawandel. Das hat Folgen, auch für die Wälder in und um Augsburg: Besonders die Baumart Fichte kommt schon heute an ihre Grenzen. Und mit extremen Wetterereignissen wie Trockenheit und Stürmen nehmen Schädlingsbefall und Zuwachseinbußen spürbar zu. Unsere Wälder müssen klimafit gemacht werden – durch regelmäßige Waldpflege und mehr Mischwald mit verschiedenen Baumarten.

Die Initiative Zukunftswald Bayern (IZW) wurde von der Bayerischen Forstverwaltung ins Leben gerufen. Sie hat zum Ziel, die den Waldumbau hin zu stabilen, widerstandsfähigen Wäldern zu intensivieren. So wollen wir unsere Wälder fit für die Zukunft machen und zwar so zahlreich und schnell wie möglich. Die IZW läuft am AELF Augsburg bereits seit 2015. Hier erfahren Sie Näheres zu den laufenden Projekten.

Vorstellung IZW-Projekte

Projekt 1 - Unser Wald

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wälder in bestimmten Regionen des Amtsbereiches des AELF Augsburg aus und welche Maßnahmen können ergriffen werden, um den Wald darauf vorzubereiten?
Im Projekt „Unser Wald“ fanden und finden immer wieder Vorträge oder Waldpraxistage statt. Die Vortragenden behandeln verschiedene waldbauliche Themen, wie etwa Klimawandel und Baumartenwahl, Pflegeeingriffe, Förderung und Holzvermarktung. Dabei wird speziell auf regionale und örtliche Besonderheiten eingegangen.
Zielgruppe sind jeweils die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer eines Gemeindegebietes. Sie werden von uns gesammelt eingeladen, sobald eine Veranstaltung vorgesehen ist.

Projekt 2 - Marteloskop

Im Wald des Marktes Diedorf wurde eine 0,5 ha große Trainingsfläche für Auszeichenübungen, ein sogenanntes Marteloskop, angelegt. Dort sind alle Bäume mittels Laserscan-Technik vermessen. Somit sind neben dem Standort auch der exakte Brusthöhendurchmesser sowie die Höhe erfasst. Daraus lassen sich sowohl der ökonomische als auch der ökologische Wert jedes Baumes ableiten. Mit einer speziellen Software können nun verschiedene Eingriffe simuliert werden. So lassen sich unterschiedliche waldbauliche Zielsetzungen und Vorgehensweisen anschaulich darstellen.
Das Marteloskop ist ein Instrument zur Fortbildung für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie für forstliche Fachkräfte. Es dient ebenso dem Zweck der waldbaulichen Ausbildung.

Marteloskop in Anhausen – virtueller Waldbau für Jedermann

Projekt 3 - Musterbestände

Wie sieht ein klimatoleranter, stabiler Mischwald aus? Wie kann mein Wald dahingehend umgebaut werden? Und wie verhält es sich mit alternativen Baumarten?
Waldbilder zum Anschauen sind viel eingängiger als theoretisch vermittelte Inhalte oder Fotos. Deshalb wurden für dieses Projekt zahlreiche Musterbestände im Amtsbereich des AELF Augsburg gesucht. Sie zeigen Vorbaugruppen, Pflege von Nadelholz-Beständen, qualitativ hochwertige Laubholzbestände, stabile Mischbestände, Naturverjüngungen sowie klimatolerante, alternative Baumarten.
Interessierte Waldbesitzende können die Bestände selbständig besichtigen. Um Fahrtstrecken möglichst kurz zu halten, wurden für verschiedene Regionen ähnliche Musterbestände gesucht. Für die Bestände gibt es Bestandsbeschreibungen sowie Wegbeschreibungen und Anfahrtsskizzen.

Musterbestände zum Waldumbau - Wie sehen zukunftsfähige Wälder aus?

Projekt 4 - Waldpflegepläne

Auf Anfrage wird Ihnen ein individueller Waldpflegeplan erstellt, der als Bewirtschaftungsgrundlage dient und bei der Entscheidungsfindung helfen soll.

Der Waldpflegeplan hilft Ihnen bei folgenden Fragestellungen:

  • Wie pflegen oder nutzen Sie Ihren Waldbestand in den nächsten Jahren?
  • Welche Baumarten sind am besten geeignet bei Pflanzungen?
  • Welche Baumarten werden sich in den nächsten Jahrzehnten schwer tun?

Der Waldpflegeplan ist:

  • kostenlos
  • unverbindlich
  • für Sie individuell erstellt
Der Waldpflegeplan gliedert sich in drei Teile:

Teil 1: Die Karten - ein erster Überblick

Ein wichtiger Teil des Waldpflegeplans ist die Erstellung der Karten, um Ihnen einen Überblick über den Pflegezustand Ihres Waldes zu geben.

Auf der Karte wird verdeutlicht:

  • Wo Ihr Wald derzeit gut da steht und Sie die nächsten Jahre wenig machen müssen.
  • Wo Sie Stabilität und Ertragskraft Ihres Waldes gezielt steigern können.

2. Teil: Der Textteil – Was ist zu tun?

Der Textteil des Waldpflegeplans enthält eine Beschreibung der wichtigsten Pflegemaßnahmen.
Als Grundlage wird Ihre persönliche Vorstellung verwendet und durch die Ergebnisse des gemeinsamen Waldbegangs abgerundet.

Die Beschreibungen zeigen:

  • Was getan werden sollte, um Stabilität und Ertragskraft zu erhalten.
  • Wie und was gepflanzt werden sollte.
  • Wo eine staatliche Förderung beantragt werden kann.
  • Welche Holzmenge nachwächst und wie viel nachhaltig genutzt werden kann.

3. Teil: Das Anbaurisiko – Der Ausblick

Der dritte Teil des Waldpflegeplans gibt eine Übersicht über das Anbaurisiko unserer wichtigsten Baumarten.
Es wird in Form von Anbaurisikokarten dargestellt.
Diese Karten sind speziell auf das Gebiet abgestimmt, in dem sich Ihr Wald befindet.

Sie können mit diesen Karten abschätzen:

  • Welche Baumarten in Ihrem Wald am geeignetsten wären.
  • Welche Baumarten sich in Zukunft schwer tun werden.

Sie haben Interesse an einem Waldpflegeplan? Dann fragen Sie den für Sie zuständigen Revierförster am AELF Augsburg.

Ansprechpartner - Örtliche Zuständigkeiten der Forstreviere

Projekt 5 - Waldlehrfahrten

Im Rahmen von waldbaulichen Exkursionen soll Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern die Möglichkeit angeboten werden, sich fortzubilden. Auf den bisherigen Lehrfahrten wurden die Baumschule Sailer in Mertingen und die jagdliche Eigenbewirtschaftung in Rettenbergen besichtigt. Begleitet wurden die Lehrfahrten bisher von der IZW Projektmanagerin, vor Ort übernahmen externe ortskundige Partner die Führungen.
Auch in Zukunft sollen wieder Exkursionen stattfinden. Wollen Sie über zukünftige Lehrfahrten informiert werden, melden Sie sich bitte bei Herrn Häußler (s. u.).

Projekt 6 - Der Weg zum Zukunftswald
Vielleicht kennen Sie den Wald Ihres Nachbarn. Aber: Kennen Sie auch den Wald von morgen?

Mit diesen animierenden Worten werden die Besucher des „Wegs zum Zukunftswald“ in Anhausen begrüßt. An neun Stationen entlang des 1 km langen Pfades wird praxisnah erlebbar, weshalb unsere schwäbischen Fichtenwälder zu enkeltauglichen Mischwäldern umgebaut werden müssen und wie Forstleute dabei vorgehen. Vier Bodenprofile ermöglichen zudem Einblick in die sonst verborgene Unterwelt der Wälder: Unsere Böden. Stationsnamen wie „Salamitaktik: Scheibchenweise zum Zukunftswald“ oder „Piepts bei dir? Wie wir den Wald schützen UND nützen“ lassen die humorvollen und leicht verständlichen Texte bereits erahnen. Dadurch gelingt es, das komplexe Thema Waldumbau nicht nur Waldbesitzenden, sondern jedem zugänglich zu machen. Der Pfad beginnt am Ende des Karl-Endrös-Wegs in 86420 Diedorf-Anhausen.

Der Weg zum Zukunftswald

Ansprechpartner

Korbinian Häußler
AELF Augsburg
Rommelsrieder Str. 9
86420 Diedorf-Biburg
Telefon: 0821 43002-2205
Mobil: +491722018824
Fax: 0821 43002-1111
E-Mail: poststelle@aelf-au.bayern.de

Die Initiative Zukunftswald in Bayern

Logo Initiative Zukunftswald mit symbolisierten Bäumen

Die Initiative Zukunftswald in Bayern will Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dabei unterstützen, die eigenen Wälder klimafit zu machen. Dazu hat das Staatsministerium einige Projekte auf den Weg gebracht. 

Initiative Zukunftswald Bayern - Staatsministerium Externer Link