Der Weg zum Zukunftswald
Station 2: „Hilfe, wo fang’ ich bloß an?“
Angesichts der enormen Fläche, die gefährdete Fichtenwälder bei uns einnehmen, kann man beim Waldumbau von einer wahren Mammutaufgabe sprechen. Hierbei zu verzweifeln, bevor man überhaupt angefangen hat, ist kein Wunder. Doch so schwer ist das alles gar nicht. Schauen wir uns mal die ersten Schritte an.
Bestandsaufnahme
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Gerüst des Waldes
Auf den ersten Blick wirken Fichtenwälder meist eintönig. Doch bei genauerem Hinsehen finden sich oft einzelne Laubbäume oder andere Nadelbäume wie Lärchen, Tannen oder Douglasien unter den Fichten. Sogenannte Mischbaumarten. Daneben stechen auch unter den Fichten immer wieder besonders vitale Exemplare mit großer Krone heraus. Zusammen mit den Mischbaumarten sind sie die stabilen Pfeiler, denen ein Sturm so schnell nichts anhaben kann. Sozusagen das Gerüst des Waldes.
Zeit verschaffen
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Bedränger
Licht ist ein knappes Gut im Wald. Die Bäume stehen deshalb in ständiger Konkurrenz zueinander. Im Laufe der Zeit werden die wichtigen Gerüstbäume zunehmend von den umgebenden Bäumen in die Zange genommen. Die Kronen werden kleiner, wodurch die Vitalität und Stabilität der Bäume nachlässt. Das Gerüst droht seine Funktion zu verlieren. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir die Wälder durchforsten. Dabei werden Bäume, die das Gerüst bedrängen, gefällt. So bleibt der Wald stabil gegenüber Witterung und Schädlingen. Wir verschaffen uns Zeit. Zeit, die wir für den langwierigen Waldumbau dringend benötigen. Beginnen sollten Sie damit so früh wie möglich, doch es ist nie zu spät. Wie genau Sie dabei vorgehen, erfahren Sie in Station 8.
Früh beginnen
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Naturverjüngung
Durchforstete Wälder eröffnen uns nun völlig neue Möglichkeiten. Während die alten Bäume oben noch Jahrzehnte wachsen dürfen, bis sie dick genug sind, denken wir bereits jetzt an die nächste Waldgeneration. Durch das einfallende Licht können junge Bäume im Schutz der alten heranwachsen. Wo Mischbaumarten vorhanden sind, passiert das durch die sogenannte Naturverjüngung sogar von ganz allein. Vorausgesetzt der Wildbestand ist an den Wald angepasst. Junge Bäumchen sind für Rehe nämlich richtige Leckerbissen. Dadurch werden diese am Aufwachsen gehindert. Nur durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wild und dem Wald können wir die wahnsinnigen Vorteile der Naturverjüngung genutzt werden. Nicht vorhandene Baumarten müssen jedoch aktiv gepflanzt werden. In der Regel machen wir das mit Buche und Tanne. Wie genau, erfahren Sie in Station 4.
Infos für meinen Wald:
Keine Sorge, Durchforstungen schwächen die Gesamtholzwuchsleistung des Bestandes nicht ab. Man steuert lediglich gezielt, an welche Bäume das Holz wachsen soll.