Musterbestände bei Aichach

Die Musterbestände bei Aichach lassen kaum Wünsche offen.

Von Erstaufforstung auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen über Naturverjüngung und Voranbau bis zur Wiederaufforstung nach Schaden haben Waldbesitzende verschiedene Möglichkeiten gewählt, ihre Fichtenbestände in zukunftsfähige Mischbestände umzuwandeln

Wegbeschreibung zu den Beständen 16 bis 19
Von Untergriesbach (östlich von Aichach) aus fahren Sie auf der Schiltberger Straße Richtung Osten (Allenberg). Nach dem Überqueren des Griesbaches nehmen Sie die erste Straße rechts, und parken vor dem Schild „Forst- und Landwirtschaftlicher Verkehr frei“ seitlich am Wegrand. Den restlichen Weg zu den Beständen gelangen Sie zu Fuß. Folgen Sie dem Weg ohne abzubiegen, dann finden Sie nach ca. 1,5 Kilometer (km) linker Hand die Bestände 16 und 17, nach weiteren 400 m wiederum links die Bestände 18 und 19.

Anfahrt und Lageskizze für die Bestände 16 bis 19 - BayernAtlas Externer Link

Wegbeschreibung zu den Beständen 20 bis 23
Von Untergriesbach aus fahren Sie auf der Schiltberger Straße Richtung Osten (Allenberg). Etwa 1,3 km nach dem Ortsende biegen Sie rechts in den Wald ab. Hier können Sie seitlich an der Forststraße parken. Der etwa 2,3 km lange Rundweg beginnt hier. Nach ca. 200 m kommen Sie am Bestand 20, der Bergahornnaturverjüngung, vorbei, welche beiderseits des Wegs wächst. Nach ca. 725 Metern (m) liegen linkerhand des Weges, in einem Altbestand aus Fichte, die Vorführbestände 21 und 22 (Rotbuchen- und Weißtannenvoranbauten). Hinter dem Altbestand beginnt die Freifläche, welche mit verschiedenen Baumarten wiederaufgeforstet wurde (Bestand 23). Zum Ausgangspunkt gelangen Sie, wenn Sie entlang der Staatsstraße auf dem Radweg zum Startpunkt zurücklaufen.

Anfahrt und Lageskizze Bestände 20 bis 23 - BayernAtlas Externer Link

Bestand 16 - Flatterulme - Mittleres Alter

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Die Flatterulmen wurden in den Jahren 2002 und 2003 auf einer ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche angepflanzt. Der Abstand zwischen den Reihen war 2 Meter, in der Reihe hatten die Bäume einen Abstand von 0,6 Metern. In jeder dritten Reihe wurde als Nebenbestand Winterlinde beigemischt.
In der Zeit von 2017 bis 2020 wurden Rückegassen in den Bestand eingelegt. Anschließend hat der Waldbesitzer eine Auslesedurchforstung durchgeführt. Dabei wurden die Zukunftsbäume mit gelben Papierbändchen markiert, die teilweise noch vorhanden sind. Der Entnahmesatz lag bei 5 Festmeter je Hektar (fm/ha). Die Qualität der Flatterulmen hat sich dadurch sehr erfreulich entwickelt.

Zukünftige Maßnahmen

Die begonnene Auslesedurchforstung wird bis zum Erreichen des gewünschten Stammdurchmessers weitergeführt mit ein bis zwei Durchgängen pro Jahrzehnt.

Bestand 17 - Stieleiche - Mittleres Alter

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Der Eichenbestand stammt ebenfalls aus den Jahren 2002 und 2003 und wurde zusammen mit den Flatterulmen von Bestand 16 aufgeforstet. Der Pflanzverband ist 2 x 0,6 m mit einer streifenweisen Beimischung von Hainbuche in jeder dritten Reihe.
In diesem Bestand fanden in den Jahren 2017 bis 2020 die ersten Eingriffe statt. Es wurden Rückegassen angelegt sowie eine positive Auslesedurchforstung durchgeführt. Der Entnahmesatz lag bei 5 fm/ha. Die gesamte Erstaufforstungsfläche (zusammen mit der Flatterulmenfläche) ist etwa 1,4 Hektar (ha) groß. Die Fläche entwickelt sich insgesamt qualitativ positiv.

Bestand 18 - Bergahorn - Mittleres Alter

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Auch dieser Bergahornbestand ist als Erstaufforstung in den Jahren 2002 und 2003 entstanden. Die Bäume sind in einem Pflanzverband von 2 x 1 m gepflanzt worden. Jede dritte Reihe wurde eine Reihe Winterlinde als streifenweise Beimischung gepflanzt.
Im Zeitraum von 2017 bis 2020 wurden Rückegassen angelegt und eine positive Auslesedurchforstung durchgeführt. Die Zukunftsbäume wurden dabei mit gelben Papierbändern markiert. Auch dieser Bestand entwickelt sich äußerst positiv.

Bestand 19 - Waldrand

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Dieser artenreiche Waldrand wurde zusammen mit den Erstaufforstungen begründet. Er besteht u. a. aus Kornelkirsche, Liguster, Schwarzdorn, Mehlbeere, Speierling, Wildobst, Traubenkirsche und Feldahorn.
Zur Pflege des Waldrandes und um die Struktur zu verbessern werden in den nächsten Jahren einzelne Bäume aus seinem Inneren entnommen.

Bestand 20 - Bergahorn - Naturverjüngung

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Zu sehen ist eine Naturverjüngung aus Bergahorn. Noch ist der Dichtstand für die natürliche Astreinigung wichtig. Der Vorteil der Naturverjüngung besteht darin, dass Kosten (Pflanze, Pflanzarbeit) eingespart werden können. Zudem sind die natürlich verjüngten Bäume besser an den Standort angepasst, auch verläuft die Wurzelentwicklung ungestört.

Zukünftige Maßnahmen

Der Waldbesitzer wird den Bestand weiter beobachten und gegebenenfalls eine Jungbestandspflege durchführen.

Bestand 21 - Rotbuche - Voranbau

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Unter einem Fichtenaltbestand wurden erstmals im Jahr 2014 1 200 Stück Rotbuchen als Voranbau eingebracht. Im Jahr 2020 erfolgte die nächste Anpflanzung, diesmal mit 775 Stück Rotbuche. Die Vorbaugruppen wurden eingezäunt. Die Pflanzfläche beläuft sich auf insgesamt 0,3 Hektar.

Bestand 22 - Weißtanne - Voranbau

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Unter einem Fichtenaltbestand wurden mehrere Weißtannen Vorbaugruppen eingelegt. 2014 erfolgte die erste Pflanzung mit 300 Stück und 2015 die nächste mit 675 Stück. Insgesamt wurden hier auf 0,4 Hektar Weißtannen im Zaun gepflanzt.

Bestand 23 - Wiederaufforstung einer Freifläche mit verschiedenen Baumarten

Ausgangslage

Die hier zu sehende etwa 3,5 ha große Freifläche entstand durch mehrere aufeinander folgende Ereignisse. Zuerst riss im Jahr 2015 ein Tornado den Altbestand aus Fichte auf. Darauf folgten Borkenkäferbefall und im Jahr 2020 der Orkan Sabine.

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Die im Lauf der Jahre entstandene Freifläche wurde nach und nach mit verschiedenen Baumarten wieder aufgeforstet. Verwendet wurden Roteiche (2016, 2018 und 2020, insgesamt 2 175 Stück), Ahorn (2016 und 2018, insgesamt 700 Stück) sowie Winterlinde und Hainbuche als Nebenbaumart (2016, 2018 und 2020, insgesamt 450 Stück). Dazu wurden Elsbeeren und Lärchen gepflanzt. Auf dieser Fläche können Sie auch verschiedene Varianten an Schutzmaßnahmen sehen (u. a. Wuchshülle, Fegeschutz, Zaun).

Forstliche Fachbegriffe? Einfach erklärt!
Auf unserer Hauptseite zu den Musterbeständen finden Sie eine einfache Erklärung der forstlichen Fachbegriffe, z. B. was man unter einer Auslesedurchforstung versteht oder wann man von Voranbau spricht.