Musterbestände bei Blumenthal
In den 90er Jahren wurden viele landwirtschaftliche Flächen nach der Aufgabe des Betriebes in Wald umgewandelt. So passierte es auch hier in Blumenthal, als in den Jahren nach der Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebs rund 90 Hektar aufgeforstet wurden. Manche dieser Ackeraufforstungen sind mittlerweile sehr ansehnlich und eine Besichtigung wert.
Baumarten wie Fichte, Kiefer und auch Buche, die heute den Hauptteil unserer Wälder ausmachen, kommen besonders im Reinbestand zunehmend an ihre ökologischen Grenzen. Daher ist es wichtig, die Waldbestände möglichst frühzeitig an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen.
Bestand 11 - Douglasie - Mittleres Alter
Ausgangslage
Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild
Die Aufforstung ist einmal durchforstet worden. Dafür hat der Waldbesitzer die Bäume gesucht, die eine hohe Qualität aufwiesen, gesund und unbeschädigt waren. Die Bäume wurden mit einem weißen Streifen markiert. Anschließend förderte man die markierten Bäume, indem ein bis zwei Nachbarn gefällt werden. Diese Art der Durchforstung ist eine positive Auslese. Sie heißt auch, nachdem man die Bäume für die Zukunft auswählt, Zukunftsbaum- oder Z-Baum-Durchforstung.
Die Douglasien wurden zudem bis auf eine Höhe von 10 m geastet. Damit versucht der Bewirtschafter, die Qualität der geförderten Bäume nochmals zu verbessern.
Zukünftige Maßnahmen
Bestand 12 - Roteiche - Mittleres Alter
Ausgangslage
Maßnahme
Der Weg zum heutigen Erscheinungsbild
Zu beobachten ist, dass die natürliche Astreinigung schon stattfindet. Das heißt, dass die stark beschatteten Äste im unteren Kronenraum absterben, abbrechen und die Abbruchstelle vom Baum überwachsen wird. Die astfreien Stämme, die so entstehen, sind bei Laubbäumen ein Qualitätsmerkmal.
Zukünftige Maßnahmen
Bestand 13 - Douglasie - Altbäume
Ausgangslage
Motivation und Zielsetzung des Waldbesitzers
Warum der damalige Eigentümer Douglasien gepflanzt hat, lässt sich nicht mehr sagen. Allerdings wurde in dieser Zeit in ganz Deutschland mit Anpflanzungen von Douglasien experimentiert. Vermutlich hat die Waldbesitzer damals die Größe der Bäume in ihrem Herkunftsgebiet stark beeindruckt.
In unseren Breiten erreichen Douglasien regelmäßig Höhen zwischen 50 und 60 Metern. Der höchste Baum Deutschlands ist eine Douglasie und steht mit rund 67 Metern bei Freiburg im Breisgau.
Heute pflanzen Waldbesitzer gerne Douglasien wegen den zu erwartenden Folgen des Klimawandels. Förster trauen der Douglasie zu, dass sie mit den höheren Jahresdurchschnitt-Temperaturen gut zurechtkommt.
Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild
Zukünftige Maßnahmen
Bestand 14 - Traubeneiche - mittleres Alter
Ausgangslage
Maßnahme
Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild
Heute haben die Eichen die gewünschte astfreie Stammlänge erreicht. Sie sind insgesamt von ausnehmend guter Qualität. Jetzt wird versucht, die Kronenäste möglichst zu erhalten. Dazu begann man im Jahr 2018 mit der ersten Z-Baum-Durchforstung (Link zur Z-Baum-Durchforstung).
Bei dieser Baumarten-Mischung wird besonders darauf geachtet, dass keine Rotbuchen von unten in die Kronen der Eichen (Z-Bäume) hineinwachsen. Das würde dazu führen, dass Kronenäste absterben. Es besteht die Gefahr, dass über solche Verwundungen Bakterien und Schädlinge in den Baum eindringen, das Holz entwerten und so die Arbeit von Jahrzehnten zunichtemachen. Die Rotbuche hat als dienende Baumart die Aufgabe, die Stämme der Hauptbaumart zu beschatten. Wenn die Eichenstämme zu viel Licht bekommen, bilden sich wieder neue Äste. Darunter leidet die Qualität des späteren Holzes stark.
Zukünftige Maßnahmen
Forstliche Fachbegriffe? Einfach erklärt!
Auf unserer Hauptseite zu den Musterbeständen finden Sie eine einfache Erklärung der forstlichen Fachbegriffe, z. B. was man unter einer Auslesedurchforstung versteht oder wann man von Voranbau spricht.