Der Weg zum Zukunftswald
Station 8: Nur Mut - Der lückenlos lückige Lebenslauf

Nun ist klar, welche Handlungsoptionen man in der frühen Jugend und im recht hohen Alter eines Waldes hat. Doch was passiert eigentlich dazwischen? Ganz klar: Durchforsten, Durchforsten, Durchforsten! Getreu dem Motto: „Früh – Mäßig – Oft“.

Gerade im mittleren Alter wachsen die Bäume, was das Zeug hält. Da kann es schnell eng werden. Wie Sie mittlerweile wissen, brauchen die Bäume aber Platz, um vitale und stabile Kronen bilden zu können. Damit das optimal gelingt, ist es wichtig, früh mit dem Durchforsten zu beginnen, nur wenige Bäume auf einmal zu entnehmen (mäßig) und dies dafür oft zu wiederholen. Ein sehr empfehlenswertes Verfahren hierfür ist das sogenannte Zukunftsbaum-Konzept. Gehen Sie dabei nach folgenden drei Schritten vor:

Rückegassen

Bei der Anlage der Rückegassen gilt es ein paar Dinge zu beachten. Die Gassen sollen möglichst geradlinig verlaufen. Einzelne besonders schöne Bäume werden nicht umfahren, da dies zu eine größeren Befahrungsfläche und Schäden an allen umliegenden Bäumen führt. Die Gassen sollen zudem möglichst parallel zueinander sein und senkrecht zu der Forststraße in den Bestand führen. Im hängigen Gelände empfiehlt es sich die Gassen in Hangfall-Linie anzulegen. Gängig ist ein Abstand von 30 Metern.

Genauere Informationen zur Planung des Rückegassensystems finden Sie im Merkblatt 38 der LWF Externer Link

Zukunftsbäume auswählen

In einem Raster von ca. 10x10 Metern werden die Zukunftsbäume bestimmt. Das sind die Bäume, die am Ende des Bestandesleben noch übrig bleiben sollen. Der Abstand entspricht somit dem Platz, den ein stabiler alter Baum mit einer ausreichend großen Krone in etwa einmal benötigt. Die Auswahl der Z-Bäume erfolgt nach den Kriterien Vitalität, Qualität und Verteilung. Wobei die Vitalität grundsätzlich Vorrang gegenüber der Qualität und der genauen Einhaltung des 10 Meter Abstands hat. Im Schnitt darf der Abstand allerdings nicht geringer ausfallen. Bereits eine Reduktion auf 7x7 Meter führt zu einer Verdopplung der Z-Baumanzahl mit dementsprechender Auswirkung auf deren Kronenentwicklung. Mischbaumarten sind als Z-Bäume zu bevorzugen insofern diese noch vital genug sind.

Zukunftsbäume fördern

Damit unsere Auserwählten nun auch wirklich die Bäume der Zukunft werden, müssen wir ihnen helfen. Konkret werden dafür 1 – 3 Bedränger gefällt. Das sind die Bäume, die in etwa gleich dick und hoch sind wie der Zukunftsbaum und diesen in seiner Entwicklung ernsthaft behindern. Wichtig: Niedrigere Bäume sind keine Bedränger und bleiben stehen! Diese Art der Durchforstung muss spätestens alle 5 Jahre wiederholt werden.

Weiterführende Informationen zum Z-Baum-Verfahren finden Sie im LWF-Merkblatt 54 „Waldpflege im Klimawandel“ Externer Link

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