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Energie – das leistet die Forstwirtschaft

Holz ist der wichtigste erneuerbare Energieträger in Bayern. Im Jahr 2021 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch in Bayern 21,7 %. Dabei hatte Holz einen Anteil von insgesamt 8,6 %. „Da ist noch ordentlich Luft nach oben!“ findet Siegfried Völkl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Augsburg.

„Denn die Kritik, energetische Holzverwendung führe zur Übernutzung unserer heimischen Wälder, ist aus forstfachlicher Sicht nicht haltbar. Energieholz ist ein Koppelprodukt, das bei der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder automatisch mit anfällt“, weiß der Forstmann.

Energieholz ist ein Koppelprodukt

Denn Holz als Energieträger hat nicht nur den großen Vorteil, regional verfügbar und relativ krisenstabil zu sein, auch für den Wald hat die Nutzung von Energieholz positive Effekte. „Die Sorge, dass unsere Wälder für die Gewinnung von Brennstoffen abgeholzt werden, ist völlig unbegründet“, sagt Völkl. „Energieholz entsteht überwiegend als sogenanntes Koppelprodukt. Das bedeutet, dass beim Einschlag von Holz für die stoffliche Nutzung, wie zum Beispiel Bauholz, nicht verwertbare Anteile, wie die Gipfel der Bäume, anfallen. Diese können dann gehackt und sinnvoll als Hackschnitzel verwertet werden“, klärt der Fachmann auf.

Fichtengipfel nutzen ist aktiver Waldschutz

Zudem sei die Aufarbeitung und Entfernung von Fichtenkronen und -schadholz aus den Wäldern wichtig, um der weiteren Vermehrung und Ausbreitung von Borkenkäfern Einhalt zu gebieten. Durch das Hacken dieses fängischen Materials wird der Brutraum für den Borkenkäfer reduziert und die weitere Verbreitung des Schädlings kann ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eingedämmt werden.

Holznutzung liegt bisher unter dem Zuwachs

„Laut der dritten Bundeswaldinventur lag der Holzeinschlag in Bayern im vergangenen Jahrzehnt immer deutlich unterhalb des Zuwachses.“ ergänzt Markus Riebler, Experte für Energieholz an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). „Der Vorwurf, die Wälder in Bayern würden übernutzt, ist also auf Ebene des Bundeslandes nicht zutreffend. Das gilt speziell auch für die Wälder um Augsburg mit überdurchschnittlich hohen Vorräten an hiebsreifem Fichtenholz.
Um den Waldumbau in Bayern noch weiter voranzutreiben, wäre demnach eine vorübergehende Erhöhung der Holznutzung waldbaulich eher sinnvoll und wünschenswert. In diesem Zuge würde sich das Energieholzaufkommen vorübergehend sogar noch erhöhen,“ erläutert Riebler weiter.