Mit weniger mehr erreichen
Wie Pflanzenschutzmittel im Maisanbau reduziert werden können
Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln steht in der Kritik. Die Staatsregierung strebt an, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2028 zu reduzieren.
Wie das Ziel in der Praxis umgesetzt werden kann und welche Chancen sowie Hürden sich dahinter verbergen, zeigt ein Schauversuch zur Herbizidreduktion des AELF Augsburg in Königsbrunn.
Im Vergleich
- eine unbehandelte Kontrolle (1)
- eine praxisübliche chemische Variante (2)
- eine mechanische Variante (3)
- eine Kombination aus chemischer und mechanischer Unkrautregulierung (4, Flächenbehandlung mit reduzierter Aufwandmenge)
- eine Kombination aus chemischer und mechanischer Unkrautregulierung (5, chemische Behandlung in der Pflanzenreihe, mechanische Regulation zwischen den Reihen)
Zwischenstand
Vorläufige Ergebnisse des Versuches zeigen, dass die Reihenkultur Mais vielversprechende Optionen zum Verzicht bzw. Reduktion von Pflanzenschutzmitteln bietet. So kann beispielsweise der Beikrautdruck zwischen den Reihen mechanisch erfolgreich gemindert werden. In der Reihe sind zur Regulierung jedoch weitere Maßnahmen, wie beispielsweise der Einsatz einer Fingerhacke, erforderlich. Die Reduzierung der Aufwandmenge in Kombination mit einem Hackdurchgang, wie in Variante (4), mindert ebenfalls die Konkurrenz. Allerdings ist im Vergleich zu Variante (2) ein höherer Besatz mit Ackerfuchsschwanz zu verzeichnen.
Erfolgsversprechend zeigt sich in diesem Versuch die Variante (5), bei der sich die chemische Behandlung auf die Applikation in der Reihe beschränkt. Dadurch kann der Pflanzenschutzmitteleinsatz um ein Vielfaches reduziert werden. Zwischen den Reihen wird das Beikraut mechanisch beseitigt.
Wie sich die unterschiedlichen Varianten im weiteren Vegetationsverlauf entwickeln, kann auf der ausgeschilderten Versuchsfläche beobachtet werden (Koordinaten: 48°16'01.6"N 10°54'18.7"E).