Forschungsergebnisse
Unausgeschöpftes Potenzial im Ökolandbau

ZwischenfruchtmischungZoombild vorhanden

© W. Seemann

Wissenschaftler der TU München bewerten in einer nun veröffentlichten Langzeitstudie die Umwelt- und Klimawirkung des Ökologischen Landbaus.

Er gilt als klimaschonend, umweltschützend und ressourcensparend. Doch bietet der Ökologische Landbau tatsächlich die Möglichkeit den Herausforderungen hinsichtlich Umwelt- und Klimaveränderungen entgegenzutreten? Zumal auch Hacke und Striegel ihren ökologischen Tribut fordern. „Ja!“, sagen Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) München, die im Januar neue Studienergebnisse veröffentlichten und damit weitläufigen Argumenten gegen den Ökolandbau begegnen.

Biolandbau in der Region

Die Resultate der Forscher bestärken die politische Forderung bis 2030 den Flächenanteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Bayern auf 30% zu erhöhen. Dieses Ziel ist hochgesteckt. Mit Blick auf den Status quo muss sich in der Region in den nächsten Jahren aber noch einiges tun. So wurden im Landkreis Augsburg beispielsweise im vergangenen Jahr 7% der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bestellt und damit ca. 120 Hektar mehr als noch im Jahr 2021. Im Landkreis Aichach-Friedberg umfasste der Ökoflächen-Anteil 11% mit einem Plus von ca. 400 Hektar im Vergleich zu 2021.
Neben dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg werden Landwirte in beiden Landkreisen von den Ökomodellregionen Stadt.Land.Augsburg bzw. Paartal bei der Etablierung des Ökolandbaus unterstützt. Das BioRegio-Betriebsnetz bietet Ökolandbauern und Interessierten zusätzlich ein Netzwerk zum Austausch.

Rückläufige Bionachfrage gefährdet das Klima

Angesichts einer rückläufigen Nachfrage nach Biolebensmitteln, aufgrund der wirtschaftlichen Umstände, sind umstellungsinteressierte Landwirte aktuell jedoch zurückhaltend bei der Entscheidung für den Ökolandbau. Damit sind neben dem politischen Ziel aber auch wichtige Umwelt- und Klimaschutzziele in Gefahr. Im Rahmen der Studie wurden ökologische Marktfrucht- und Milchviehbetriebe mit deren konventionellem Pendant verglichen.
Die Ergebnisse belegen, dass ökologisches Wirtschaften unter anderem zur Einsparung fossiler Energie beiträgt. Damit kann die CO2-Emission gemindert und im gleichen Zuge die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern gesenkt werden. Positiv bewerten die Wissenschaftler auch die Treibhausgasbilanz im ökologischen Pflanzenbau. Diese sei auf den Verzicht von Mineraldüngern und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zurückzuführen.

Vorteile vereinen

Um besonders nachhaltige Produktionssysteme zu etablieren, plädieren die Autoren jedoch für eine Kombination der Vorteile beider Bewirtschaftungssysteme. Im Ökolandbau haben sich das betriebliche Humusmanagement beispielsweise durch die Zufuhr organischer Dünger oder durch artenreiche Fruchtfolgen als besonders positiv herausgestellt.
Konventionelle Betriebe hingegen nutzen vermehrt sensor- und satellitengestützte Systeme, die einen um-weltschonenden Einsatz von Betriebsmitteln ermöglichen. Das Zusammenführen der jeweiligen Vorzüge könnte im Hinblick auf einen umwelt- und klimaverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen für alle Bewirtschaftungssysteme Großes bewirken.

Subventionen für Landwirte

Finanzielle Unterstützung für umweltschonendes Wirtschaften können Landwirte durch das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm erhalten. Die Antragsstellung ist bis zum 23. Februar 2023 online möglich. Gefördert werden unter anderem der Ökologische Landbau oder der Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln. Bei Fragen zum Ökologischen Landbau und dem Kulturlandschaftsprogramm können Sie sich gerne an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg.

Ansprechpartnerin

Birgitt Wagenpfeil
AELF Augsburg
Bismarckstraße 62
86391 Stadtbergen
Telefon: 0821 43002-1227
Fax: 0821 43002-1111
E-Mail: poststelle@aelf-au.bayern.de

Die umfassende Studie ist kostenfrei abrufbar.