Pflanzenbau
Blattlauskontrolle in Kartoffeln

Blattläuse

Blattläuse tragen zur Virusinfektionen bei der Pflanzkartoffelerzeugung bei.

In ausgewählten Schlägen kontrolliert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg mit dem Erzeuerring mit Gelbschalen den Zuflug von Blattläusen. Eine Artbestimmung wird nicht vorgenommen.

Blattlausauszählungen/Zuflug 2024

Hinweise zur Verminderung von Virusbefall in Kartoffeln und Insektizideinsatz

Krankheiten und Schädlinge: Blattfrüchte, Mais - LfL Externer Link

DatumKlingsmoosFeldkirchenEdelshausenSandizellWeicheringBurgheimInchenhofen
14. Mai0444532
17. Mai3113684
22 Mai27361187
24. Mai994413245
28. Mai22211512261912
07. JuniHochwasser65317164
11. Juni074222145
14. Juni2253652
18. Juni67981323
21. Juni75391287
25. Juni785911152
28. Juni214125473
2. Juli-15851077
5. Juli-255364
16. Juli-341642
19. Juli-312432
23. Juli-451232
30. Juli-240332
02. August-210212
06. August-294321
Blattlauszuflug auf mittlerem Niveau, erste Neuinfektionen gesetzt

Der Einsatz von Insektiziden in Pflanzkartoffeln zur Blattlausbekämpfung um gleichzeitig die Virusübertragung zu verhindern, bringt zumeist nicht den gewünschten Erfolg. Die Ursachen liegen darin, dass nicht persistente Viren (z.B. Y-Virus, M-Virus) schon mit jedem Probestich übertragen werden, bevor die Blattlaus den Wirkstoff aufnimmt. Deshalb wirken bei Y-, und M-Virus die Insektizidspritzungen zumeist nur unzureichend. Die Übertragung persistenter Viren (z.B. Blattrollvirus) kann dagegen besser verhindert werden, weil die Blattlaus zur Virusübertragung längere Zeit an der Kartoffelstaude saugen muss und das Virus kann zudem erst Stunden nach der Aufnahme durch die Laus übertragen werden.

Junges Kartoffelkraut ist besonders empfindlich für Virusaufnahme und Ableitung. Deswegen muss im Falle eines Insektizideinsatzes, dieser schon ab Auflaufen der Kartoffel erfolgen.
Zum Spritzbeginn, ab Auflaufen der Pflanzkartoffel, bevorzugt Pyrethroide und ab Reihenschluss systemische Mittel bevorzugen. Heuer ist wieder starker Kartoffeldurchwuchs mit oftmals stark viruskranken Pflanzen vorhanden. Gesundes Pflanzgut, rechtzeitige Selektion, entsprechende Abstände zu Konsumkartoffeln und konsequente Bekämpfung von Kartoffeldurchwuchs sind die die beste Grundlage zur Erzeugung von virusgesundem Pflanzgut. Gering virusanfällige Sorten sind bei hohem Infektiondruck von Vorteil.

Eine Minderung der Y-Virusübertragung ist nur möglich, wenn es gelingt die Läuse vom Probestich abzuhalten. Pyrethroide wirken auch abschreckend auf die Läuse. Pyrethroide werden durch die Sonneneinstrahlung schnell abgebaut. Zudem sollte die Temperatur beim Pyrethroideinsatz nicht über 20° C liegen wegen der Verflüchtigung. Danjiri, Mospilan, Afinto, Teppeki sind unter bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung besser geeignet.

Der Einsatz von Paraffinöl (Para Sommer und Promanal HP) in Pflanzkartoffeln kann die Y-virusinfektionen etwas reduzieren. Der Ölfilm auf den Blättern bewirkt, dass der an den Stechborsten anhaftende Y-Virus, beim Einstich teilweise abgestreift wird. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit der Übertragung ab. Mit der Anwendung werden die Blattläuse nicht bekämpft. Die Mittel können somit nur unterstützend wirken. Die Selektion viruskranker Pflanzen nach wie vor nötig. Bei starkem Blattlausflug ist deshalb trotzdem eine Insektizidbehandlung notwendig.

Das Mittel Para Sommer hat eine Zulassung in Pflanzkartoffeln (zur Pflanzguterzeugung in Vorstufen- und Basispflanzgut). Daneben besteht noch die Notfallzulassungen in Kartoffeln zur Pflanzguterzeugung Promanal HP für 6.000 ha. Die Anwendungshinweise sind unbedingt zu beachten, denn die Verträglichkeit ist nicht immer gegeben. Besonders kritisch sind Mischungen und die Witterung ist unbedingt zu beachten. Gebrauchsanweisung!