Warndienst Rapsschädlinge

Gelbschale zur Überwachung der Rapsschädlinge in einem Rapsfeld

Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überwachen an einigen Standorten den Zuflug der Schädlinge im Winterraps. Der Warndienst kann die eigene Kontrolle nicht ersetzen, sondern nur eine grobe Orientierung sein.

Im Frühjahr: Stängelschädlinge (Stand: 12.03.2025)

Teils hohe Zuflüge von überwiegend gefleckten Kohltriebrüsslern in den Gelbschalen!

Aufgrund der warmen Witterung des letzten Wochenendes sind an vielen Standorten des Monitorings deutliche Überschreitungen der Bekämpfungsschwelle von 10-15 Käfern in 3 Tagen erreicht worden. Wie Sie in der folgenden Tabelle sehen, handelt es sich bei den Zuflügen überwiegend um den gefleckten Kohltriebrüssler. Für die Bekämpfung des gefleckten Kohltriebrüsslers haben Sie noch mindestens ein bis zwei Wochen Zeit bis der Reifungsfraß abgeschlossen ist und die Eiablage beginnt. Somit haben Sie noch Zeit für eine gezielte und erfolgreiche Bekämpfung, soweit diese noch nicht erfolgt ist. Aufgrund der teils sehr hohen Fangzahlen kann davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Stängelschädlinge bereits zugeflogen ist. Vor allem auf kalten Lagen ist jedoch eine weitere Kontrolle mittels Gelbschalen zwingend anzuraten, auch wenn bereits eine Behandlung erfolgt ist. Da derzeit noch kaum Rapsglanzkäfer gefunden wurden, kann die Bekämpfung mit Pyrethroiden der Klasse 2 (z.B. Karate Zeon, Kaiso Sorbie, usw.) erfolgen. Später, wenn vermehrt Glanzkäfer auftreten, sollte Trebon 30 EC verwendet werden.

Ist der Große Rapsstängelrüssler (GSR) über der Bekämpfungsschwelle von 10 - 15 Käfern innerhalb von 3 Tagen in den Gelbschalen zu finden, muss jedoch die Bekämpfung innerhalb weniger Tage erfolgen.

Aufstellen der Gelbschalen
Die Schalen sollten ca. 15 bis 20 Meter vom Feldrand entfernt und immer mindestens auf Bestandshöhe aufgestellt werden. Ein engmaschiges Gitter (max. 8 x 8 mm) schützt vor dem unbeabsichtigten Hineinfallen von Bienen und Hummeln.

Da die Auswahl bei den Insektiziden und deren Wirksamkeit immer geringer werden, kommt der richtige Bekämpfungsstrategie und dem optimalen Bekämpfungszeitpunkt eine besondere Bedeutung zu. Dazu sind eigene Kontrollen unerlässlich. Das Wissen um die auftretende Rüsslerart für die richtige Bekämpfungsstrategie ist sehr wichtig. Werden gefleckte Kohltriebrüssler (in unserer Region häufig überwiegend) gefangen, so kann der 2- bis 3-wöchige Reifungsfraß abgewartet werden. Beim Großen Rapsstängelrüssler jedoch muss die Bekämpfung innerhalb weniger Tage erfolgen.
Langjährige Erkenntnisse zeigen, dass bereits früh Bekämpfungsschwellen auf Einzelflächen erreicht werden und dementsprechend zeitig Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind. Auf der anderen Seite sind auch Regionen und Lagen im Monitoring vertreten, bei denen während des gesamten Zeitraums des Monitorings keine Schwellenüberschreitung ermittelt wird. Daher der nochmalige Appell: Stellen Sie in Ihre Rapsbestände mehrere Gelbschalen und kontrollieren Sie diese auch regelmäßig!

Bei Bedarf ist Bor zu ergänzen. Beachten Sie wie immer den Bienenschutz.

Hinweise zur Bestimmung der Käfer, zur Behandlung und zum Mitteleinsatz von der LfL

Im Herbst: Erdfloh und schwarzer Kohltriebrüssler – Gelbschalen aufstellen (23.09.2025)

Rapserdfloh
Die Schadschwelle ist ab 50 (lückiger Bestand) bis zu 100 (guter Bestand) erreicht.
Bestände sind mittels einer Gelbschale auf Rapserdfloh zu kontrollieren. Diese sollte zu ca. 2/3 in den Boden eingegraben werden und zur Hälfte mit Wasser (mit einem Tropfen Spülmittel versetzt) gefüllt werden. Achten Sie darauf, dass ein Gitter die Gelbschale ordentlich abschließt, damit keine Bestäuberinsekten, wie Bienen oder Hummeln mit gefangen werden.

Der Rapserdfloh tritt nach ersten Gelbschalenfängen in diesem Jahr etwas stärker auf, es wurden regional sehr unterschiedlich im Durchschnitt Fangzahlen von 10 bis 90 Exemplaren pro Gelbschale innerhalb einer Woche festgestellt. Kontrollieren Sie daher ihre Schläge mittels Gelbschalen auf die Schadschwelle von 50 (schlechter/lückiger Bestand) bis zu 100 (gut entwickelter Raps), bzw. Lochfraß über 10 % Blattverlust. Gerade im Keimblattstadium bis zum ersten Laubblatt sind die Bestände empfindlich, danach wird das Risiko einer direkten Fraßschädigung deutlich geringer, allerdings gilt es den Hauptschaden über die Eiablage weiterhin zu unterbinden. Wenn nötig erfolgt die Bekämpfung über Pyrethriode wie z.B. Kaiso Sorbie oder Karate Zeon. Bedenken Sie, dass jede unnötige Behandlung unter der Schadschwelle das Resistenzrisiko dieser ohnehin sehr gefährdeten Wirkstoffklasse verschärft. Aus resistenztechnischer Sicht wäre bei Notwendigkeit einer zweimaligen Behandlung im Herbst ein Wirkstoffwechsel zu Minecto Gold oder Exirel (Wirkstoff: Cyantraniliprole) ab BBCH 14 (Notfallgenehmigung nach Art. 53) möglich und sinnvoll.

LandkreisOrtFalle aufgestellt am09.09.15.09.16.09.18.09.21.09.Gesamt
AWollishausen17.09.0
AICOberwittelsbach19.09.0
FFBLindach12.09.88
DAHWiedenzhausen12.09.2525
NDBurgheim11.09.2121
DONNähermemmingen11.09.33
DONHeuberg04.09.613091
EIBerghausen04.09.48281591
EIHexenagger04.09.892076185
EILobsing04.09.08210
EIPförring04.09.2121
EIPirkenbrunn04.09.219838
EIPondorf04.09.56244102
EIGroßmehring04.09.2424
EITheißing04.09.138497
GZWinterbach12.09.786479
INPettenhofen 27.08.9506544168
DONWallerstein04.09.0151328
NDWaidhofen18.09.135135