Agri-PV eröffnet neue Perspektiven für die Bio-Landwirtschaft

Kuh auf der Weide vor Solarpanels und einem Windrad

© PantherMedia / PetroP

In unserer Region zeigen sich erste Vorreiter unter den lokalen Biobetrieben, die auf Agri-Photovoltaik (Agri-PV) setzen. Eine zukunftsweisende Technologie, die erneuerbare Energien und nachhaltige Tierhaltung miteinander verbindet. Agri-PV ermöglicht es, landwirtschaftliche Flächen effizient doppelt zu nutzen: Während auf den Feldern Strom erzeugt wird, profitieren gleichzeitig Tiere von besserem Schutz und verbesserten Haltungsbedingungen.

Vorteile für Rinderhaltung und Legehennen

Besonders für Rinder haltende Biobetriebe, die der Weidepflicht unterliegen, bieten Agri-PV-Anlagen Vorteile. Die Solarmodule spenden den Tieren an heißen Sommertagen wertvollen Schatten und sorgen so für ein angenehmes Mikroklima und damit mehr Tierwohl. Auch die Bio-Legehennenhaltung profitiert von der Technologie: Die vorgeschriebene Grünauslauffläche von 4 m² pro Huhn wird durch den Schatten und den Schutz vor Greifvögeln deutlich attraktiver. Das führt zu einer höheren Nutzung des Auslaufs und damit zu besseren Lebensbedingungen für die Tiere.

Effiziente Nutzung landwirtschaftlicher Flächen

Im Gegensatz zu Ackerflächen, bei denen häufiger Einsatz von Maschinen erforderlich ist, eignen sich vor allem Weideflächen hervorragend für die Agri-PV-Technologie. Die Tiere passen sich flexibel an die Anlagen an, wodurch die Beweidung problemlos möglich bleibt. Zudem dürfen bei bodennahen Agri-PV-Anlagen maximal 15 % der Fläche verloren gehen, bei hoch aufgeständerten Systemen sind es sogar nur 10 %. Wichtig ist, dass die landwirtschaftliche Nutzung auch nach der Installation der Anlagen fortgeführt werden kann – mindestens 66 % des bisherigen Ertrags müssen nach wie vor erzielt werden.
Anders als bei herkömmlichen Freiflächen-PV-Anlagen werden Agri-PV-Flächen nicht komplett eingezäunt, sondern nur mit Weidezäunen versehen. Dies unterstreicht den land-wirtschaftlichen Charakter und ermöglicht eine flexible Nutzung. Der zusätzliche Aufwand durch die Weidehaltung wird durch die doppelte Nutzung der Fläche weitgehend ausgeglichen, was die Wirtschaftlichkeit der Biobetriebe stärkt. Mit dieser innovativen Technologie wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft gemacht.