Erntepressefahrt
Wie wird die Ernte im Landkreis Augsburg 2024?

Drei Personen betrachten einen Bund Getreide

Im Rahmen einer sogenannten Erntepressefahrt stellen das Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Frosten (AELF) Augsburg und der Bayerischen Bauernverbandes (BBV) jährlich wechselnd zwischen den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg die Anbaubedingungen für landwirtschaftliche Betriebe im jeweiligen Jahr vor, um der Öffentlichkeit einen wichtigen Einblick in unsere heimische Produktion zu liefern.

Die diesjährige Erntepressefahrt fand auf dem Betrieb von Franz und Simon Ringler in Langerringen statt. Von den regionalen Medien waren die Augsburger Allgemeine, das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt und Radio Augsburg vertreten.

Fachlich begleitet wurde die Erntepressefahrt von Behördenleiter Axel Heiß, Markus Eggenmüller und Birgitt Wagenpfeil vom AELF Augsburg. Im Rahmen einer Felderrundfahrt wurden verschiedene landwirtschaftliche Kulturen von Winterweizen, Wintergerste, Mais, Zuckerrüben bis zum Raps besichtigt.

Gute Bedingungen bis zu den Starkregenereignissen

Bis Ende Mai haben sich die Pflanzenbestände wegen guter Wachstumsbedingungen im Frühjahr gut entwickelt. "Durch die anhaltende Feuchtigkeit ist aber die Gefahr von Pilzbefall beim Getreide hoch", betont Birgitt Wagenpfeil. Ende Mai und Anfang Juni war der Landkreis Augsburg stark von den massiven Niederschlägen betroffen.

"Die Niederschlagsmenge lag in drei Tagen bei 143 Liter je Quadratmeter. Dies übersteigt im langjährigen Mittel dem gesamten Niederschlag im Monat Juni."
Axel Heiß, Behördenleiter AELF Augsburg

Landkreis Augsburg massiv vom Hochwasser betroffen

Langerringen war vom Hochwasser kaum betroffen. Nur einzelne Wiesen an der Singold standen unter Wasser. Große Teile des Landkreises Augsburg litten aber unter dem Hochwasser, das in den Tälern von Schmutter und Zusam auftrat. Nach Schätzungen des AELF Augsburg waren im Landkreis Augsburg bis zu 5.000 ha landwirtschaftliche Fläche betroffen. Die betroffenen Flächen werden zu ca. 60 % als Grünland genutzt. Häufig kann der aktuelle Aufwuchs des Grases nicht mehr genutzt werden, weil es verschmutzt ist. Da die Wiesen mehrmals im Jahr gemäht werden ist aber nur der aktuelle Schnitt vom Hochwasser betroffen.
Auf vielen Ackerflächen ist das Wasser innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder abgeflossen. „Wenn die Wurzeln beim Getreide aber noch längere Zeit im Wasser stehen, ist mit größeren Ertragsausfällen zu rechnen“ sagt Birgitt Wagenpfeil. Konkrete Schätzungen zu den Ertragsausfällen sind derzeit noch nicht möglich.
Behördenleiter Axel Heiß stellte zum Abschluss die Eckpunkte der Soforthilfe Hochwasser für Landwirte vor.